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Pressemitteilung

Das „Zensursula-Gesetz“ ist tot! – Websperren vom Tisch. (2011/04/06)

Pressemitteilung der Piratenpartei Deutschland – Veröffentlicht am 6. April 2011

Die Piratenpartei Deutschland zeigt sich sehr erfreut über den Sinneswandel der schwarz-gelben Bundesregierung. Die Koalition hat das Zugangserschwerungsgesetz ("Zensursula-Gesetz") gekippt.

Ein trauriges Kapitel deutscher Gesetzgebung wurde von Union und FDP jetzt endlich geschlossen. Mit unglaublicher Polemik gegen die Fachwelt und gegen die Opferverbände wurde das Gesetz seinerzeit zwischen November 2008 und Juni 2009 vom damaligen Wirtschaftsminister zu Guttenberg und Familienministerin Ursula von der Leyen durch das Parlament gepeitscht.

Die Arbeit der Piratenpartei und anderer Bürgerrechtsorganisationen hat sich bezahlt gemacht. Ohne den Erfolg der Piratenpartei bei der Bundestagswahl 2009, der vor allem der Ablehnung von Internetsperren zuzuschreiben ist, und ohne den beständigen Druck, den die PIRATEN von Anfang an ausgeübt haben, wäre dieses Thema wohl nie bei den Regierungsparteien angekommen. Auch die beharrliche Arbeit von AK Zensur und MOGIS hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass endlich ein Umdenken stattgefunden hat.

Der stellvertretende Vorsitzende der Piratenpartei Deutschland Andreas Popp kommentiert erfreut: »Seit der letzten Bundestagswahl hat sich die Mehrheit der Abgeordneten immer vollmundig gegen das Zensurgesetz ausgesprochen. Statt es jedoch tatsächlich abzuschaffen, hat die Bundesregierung das Gesetz per Verfassungsbruch in eine Art Winterschlaf befördert. Der Beschluss, dieses unsägliche Machwerk nun zu kippen, war überfällig. Hoffentlich erledigt sich bald auch die Schnapsidee der Vorratsdatenspeicherung«.

Die Vorstellung, Freiheit und Liberalität des Internets durch Sperren einzuschränken, widerspricht den demokratischen Grundsätzen, für die die Piratenpartei kämpft. Dieser Erfolg motiviert uns, unsere Stimme auch weiterhin gegen jede Bedrohung der freien Meinungsäußerung, die Einschränkung von Bürgerrechten und eine Entwicklung hin zum Polizeistaat zu erheben. Im Kampf gegen die europäische Variante der Websperren ("Censilia", nach der schwedischen Europakommissarin Cecilia Malmström), geben die Piratenparteien in Europa nun erst recht nicht nach.

Gerade im Hinblick auf die von der Europäischen Kommission geschaffene neue Rechtslage im Bezug auf Themen wie ACTA, IPRED sowie INDECT sehen sich die Piraten darin bestätigt, weiterhin ausdauernd für ihre Ziele zu kämpfen.

Pressemitteilung

CSU-Innenminister Friedrich hat seine Hausaufgaben nicht gemacht (2011/04/05)

Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) berief sich Innenminister Friedrich auf alte Argumente für die Vorratsdatenspeicherung (VDS), um seine Kabinettskollegin Leutheusser-Schnarrenberger aufzufordern, ihren Widerstand dagegen aufzugeben. Damit reiht er sich nahtlos in die Reihe seiner Amtsvorgänger ein.

"Menschenhandel, Kinderpornografie und Terroranschläge nennt Bundesinnenminister Friedrich in einem einzigen Satz, um die Vorratsdatenspeicherung fordern zu können, und versucht damit erneut den vom Verfassungsgericht gerügten Plan der perfekten Überwachung aller Bürger voranzutreiben." so Roland Jungnickel, stellvertretender Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes der Piratenpartei in München.

"Wir fordern den Innenminister auf, seine Haltung zur Unschuldsvermutung aller Bürger zu korrigieren. Es ist untragbar, dass Innenminster in Deutschland es scheinbar als Voraussetzung für die Amtsübernahme betrachten, in jedem Bürger dieses Staates einen Terroristen, Kinderschänder oder Menschenhändler zu sehen." bekräftigt Stefan Körner Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes der Piratenpartei die Haltung der Bayern.

Dabei hat eine Untersuchung der deutschen polizeilichen Kriminalstatistik im Januar ergeben, dass eine Vorratsspeicherung von Telekommunikationsdaten bei der Verfolgung schwerer Straftaten keine Wirkung hat. Im Gegenteil: Vorratsdatenspeicherung kann die Kriminalitätsbekämpfung sogar erschweren.

Um der ausufernden Erfassung sensibler Kommunikationsdaten zu entgehen, würden verstärkt Internetcafés, öffentliche WLAN-Zugänge, Anonymisierungsdienste, öffentliche Telefone und nicht-elektronische Kommunikation genutzt. Solche Vermeidungsmaßnahmen können nicht nur Vorratsdaten die Aussagekraft nehmen, sondern zugleich gezielte Überwachungsmaßnahmen vereiteln, wie sie ohne Vorratsdatenspeicherung noch möglich gewesen wären. Insgesamt kann eine Vorratsdatenspeicherung dadurch der Verfolgung von Straftaten abträglich sein, indem sie einige Ermittlungen erleichtert, weit mehr Ermittlungen aber vereitelt.

"Innenminister Friedrich sollte ob seines Unwissens besser heute als morgen zurücktreten", fügt Jungnickel hinzu "Es ist unerträglich, wie dieser Innenminister mit völlig falschen Behauptungen die Bevölkerung verunsichert".

Bayern

[Update] Piratenpartei Bayerns benennt sich um, trennt sich von der Bundespartei (2011/04/01)

Aus PIRATEN wird CPU.

Mit 104 Stimmen denkbar knapp hat der gestern eilig einberufene kleine Parteitag der Piratenpartei in Seeligenstadt, Bayern, beschlossen, sich umzubenennen. „Computer und Piraten Union“ (CPU) lautet ab sofort der Name des bayerischen Landesverbands der PIRATEN. Hintergrund ist die ständige Verwechslung der Partei mit den Seeräubern vor der Küste Somalias.

Man bedauere die mögliche Verwechslungsgefahr mit der CSU nur bedingt, so der CPU-Landesvorsitzende Stefan Körner in einem Interview: „Schließlich zeigt der Kurs der Regierung in Sachen Atompolitik, dass man den eigenen Wählern es eigentlich nicht zutraut, eins und eins zusammenzuzählen. Es tut uns und Bayern nicht weh, wenn künftig das eine oder andere Kreuz versehentlich bei der CPU statt der CSU gemacht wird“.

Am Parteiprogramm der nun auf die Mitte zusteuernden Freibeuter der deutschen Politik ändert sich nichts. Der Politische Geschäftsführer Aleks A.-Lessmann dazu: „Wir sind Piraten, und stehen zu einem wirklichen liberalen Kurs! Allerdings leben wir in Bayern. Hier gehen die Uhren halt noch anders. Man darf sich von der Staatspartei CSU nicht allzu weit entfernen. Die FDP hat das sehr erfolgreich praktiziert: Seitdem die freien Demokraten an der Bayerischen Landesregierung beteiligt sind, genießen sie die Nestwärme der CSU. Und da möchten wir auf Dauer auch hin.“

Bayern

Piratenpartei warnt private Anleger vor riskanten Finanzprodukten mit erneuerbaren Energien (2011/03/31)

In Deutschland wurden im Jahr 2010 rund 30 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und andere grüne Technologien investiert. Einige von Emittenten aufgelegte Anlageprodukte zur Finanzierung derartiger Projekte sind jedoch höchst riskant. Die Piratenpartei Bayern warnt private Anleger deshalb eindringlich vor Investitionen in Genussrechte oder unbesicherte Schuldverschreibungen, die unter dem Eindruck der jüngsten Reaktorunfälle in Japan als zukunftssichere und rentable Investitionen beworben werden.

Newsletter

Newsletter 03.2011 (2011/03/09)

Inhaltsverzeichnis
Hambacher Fest 2.0
Frühling der Freiheit
Finanzplanung 2011

Bayern

Die Piratenpartei lädt zur politischen Diskussion (2011/03/08)

Dieses Jahr laden die drei fränkischen Bezirke der Piratenpartei im Rahmen des „Frankenplenums“ erstmals zu einer öffentlichen Diskussionsrunde rund um Landes- und Regionalpolitik ein. Die Veranstaltung findet in Nürnberg am 02.04. 2011 im Nachbarschaftshaus Gostenhof (Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg) statt. Besonderer Wert wird auf die Themen Justiz, Demokratie und Bildung gelegt.

Kerngedanke ist gelebte Basisdemokratie, das heißt, jeder ist eingeladen, piratisch relevante Themen vorzuschlagen. Interessenten können sich per E-Mail bis Mitte März unter unten stehender Kontakt-E-Mail-Adresse als Redner melden
und den Piraten Diskussionspapiere zur Verfügung stellen. Auch wer selbst keine Themen einreichen möchte, ist herzlich willkommen, da die Veranstaltung sowohl Piraten als auch Nicht-Piraten offensteht.

Es wird zu mehreren Themengebieten parallel referiert. Im Anschluss an die Redebeiträge soll das Thema – auch kritisch – mit dem Publikum erarbeitet und diskutiert werden.

Weitere Details und eine Tagesordnung werden in den nächsten Wochen veröffentlicht. Die Organisatoren stehen unter vorstand@piraten-mfr.de
jederzeit Rede und Antwort.

Pressekontakt:
Piratenpartei Deutschland
Bezirkspressestelle Mittelfranken
E-Mail: presse@piraten-mfr.de
Tel: (09 11) 8 94 60 47
Fax: (09 11) 8 94 60 48
Postfach 35 24
90017 Nürnberg

Veranstaltung

Hambacher Fest 2.0 (2011/03/04)

FlyerFür mehr Freiheit und Demokratie rufen die Piratenpartei Rheinland-Pfalz und Mehr Demokratie e.V. am 19.03.11 um 15:45 zum Marsch aufs Hambacher Schloss auf.

Wir treffen uns ab 15:00 Uhr in Neustadt an der Weinstraße Ortsteil Hambach auf dem Parkplatz hinter dem Freibadbad (Ecke Dammstraße / Eichstraße). Von dort werden wir auf der historischen Route zum Hambacher Schloss laufen, um gegen den weltweiten Abbau demokratischer Rechte zu demonstrieren.

Das Hambacher Fest von 1832 gilt als Wiege der Demokratie in Deutschland. Bereits damals begehrten die Menschen auf gegen Unterdrückung und Zensur und forderten ihr Recht auf Versammlungs-, Presse- und Meinungsfreiheit. Volkssouveränität und Bürgerrechte sind auch heute wieder in Gefahr, eingeschränkt zu werden. Nicht nur in Deutschland versucht die politische Klasse ihre Macht durch neue Sicherheitsgesetze und dem Einsatz von Polizei und Militär zu erhalten.

Die Proteste in Tunesien, Ägypten, Libyen, Baden-Württemberg und anderswo zeigen, dass der Wunsch der Menschen nach Demokratie Vorrang haben sollte gegenüber dem Machtstreben einer Minderheit. Heute wie damals reagiert die Obrigkeit mit vermehrter Repression auf Proteste und verfolgt Oppositionelle, um sie mundtot zu machen.

Weiterführende Informationen und Anmeldungen:
Hambacherfest.net

Bayern

Wen kümmern Gesetze, wenn man bei der Polizei ist? (2011/03/02)

Bundestrojaner vom CCC (Lizenz CC-BY-SA 2.0 mellowbox)Wie der Spiegel Online berichtet, wurde einem kaufmännischen Angestellten seitens der Beamten des Landeskriminalamtes Bayern Spionagesoftware installiert, die alle 30 Sekunden ein Abbild des Monitors erstellt und an die Behörden weiterführt. Dadurch wurden nicht nur intimste Daten des Betroffenen, sondern auch aller mit ihm kommunizierenden Personen an die Ermittlungsbehörden übermittelt.

Dazu ist das Landeskriminalamt zwar berechtigt, jedoch nur bei Gefahr für ‚Leib, Leben oder Freiheit‘ einer Person oder wenn der Bestand des Staates in Gefahr ist. Beides traf in diesem Fall nicht zu. Der Mann ist des Medikamentenhandels verdächtigt. Doch bis heute ist nicht einmal Anklage erhoben worden, was an der strittigen Legalität der Ausfuhr legaler Betäubungsmittel in andere Länder liegen mag. Seine Taten sind allem Anschein nach in Deutschland legal. Die vom Gesetzgeber vorgesehenen Hürden des Polizeiaufgabengesetz Art 34d wurden hierbei schlicht ignoriert.

"Wir haben immer davor gewarnt, dass einmal vorhandene Werkzeuge immer auch für andere Zwecke missbraucht werden", bemängelt Stefan Körner, Vorsitzender der PIRATEN in Bayern, das Vorgehen der Ermittlungsbehörden. "Dass dabei permanent mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird schmerzt Datenschützer, Bürgerrechtler und Steuerzahler gleichermaßen", so Körner weiter.

Die Piratenpartei fordert den Gesetzgeber auf, die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, dass ein Computer etwas Privates ist und auch so behandelt werden muss, zu akzeptieren. Die so genannte Onlinedurchsuchung muss dringend wieder abgeschafft werden. Die Werkzeuge, mit denen die Ermittler der Bevölkerung gegenüberstehen, sollten nicht denen aus totalitären Staaten entsprechen. Das ist unserer Gesellschaft unwürdig! Hierzu haben die Piraten in Bayern auch schon auf ihrem zweiten Landesparteitag 2010 Position bezogen: "Keine heimliche Onlinedurchsuchung"

In einem Rechtsstaat müssen sich alle Teilnehmer an der Gesellschaft an die Regeln halten. Ganz besonders der Staat und seine Behörden. Es nicht zu tun verletzt die freiheitliche demokratische Grundordnung. Wir hoffen, dass der Bayerische Freistaat alle Beteiligten an diesem Gesetzesbruch entsprechend behandelt und Taten folgen lässt.

Bildnachweis: Bundestrojaner vom CCC (Lizenz CC-BY-SA 2.0 mellowbox)