Mit dem Digitalen Bildungsnetz Bayern versucht die Landesregierung einzelne Schulen zu entlasten, die Administration für ihr IT-Netz wird ausgelagert. Das Testprojekt, welches zusammen mit Fujitsu ausgeführt wird, soll dieses Jahr erste Resultate liefern. Weitere bayrische Schulen werden sich beteiligen, sollten die Ergebnisse positiv sein.
Aspekt 1 – Dominanz von Fujitsu
Durch ein solches Bildungsnetz könnte Fujitsu in eine Monopolstellung gelangen, wie sie derzeit schon Microsoft für den Bildungssektor hat. Versteift sich Bayern auf einen Hersteller, kann dies zur Innovationsbremse werden. Denn wo keine Konkurrenz ist, ist kein andauernd Fortschritt.
Aspekt 2 – modernere Medien im Unterricht
Die Piraten Bayern begrüßen die Bestrebungen, neue Medien zur Wissensvermittlung in die Klassenzimmer zu bringen. Laptops oder interaktive Tafeln im Unterricht ermöglichen einen zeitgemäßen Unterricht. Integriert in den Lernprozess können Laptops einen großen Vorteil darstellen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es nicht nur wichtig ist, Wissen zu erlangen, sondern auch große Mengen von Wissen zu erfassen, zu ordnen und zu verarbeiten.
Aspekt 3 – offene Schulbücher/ Überwachung bzgl. Lehrmittel
Auch digitale Medien für den Unterricht sollen im Digitalen Bildungsnetz bereitgestellt werden. Nach den zurückliegenden Überwachungsplänen wie etwa dem Schultrojaner ist das ein besserer Ansatz. Urherberrechtskonforme Lehrmedien zu finden, ist ein bekanntes Problem. In diesem Bereich könnten auch offene Schulbücher verwendet werden; beispielsweise Bücher, die aus dem „Schulbuch-O-Mat“ Projekt hervorgehen, welches im Januar 2013 über Crowdfunding finanziert wurde. Im Rahmen der Lehrmittelfreiheit würde die Verwendung entsprechender Schulbücher einen Gewinn für alle Beteiligten darstellen. Sollten allerdings konventionelle urheberrechtlich geschützte und privatwirtschaftliche gewinnorientiert produzierte Lehrmittel im Digitalen Bildungsnetz verwendet werden, dann droht der öffentlichen Hand eine Kostenexplosion. Die Piratenpartei fordert seit Jahren eine Reform des Urheberrechts mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten – um eine Situation zu entschärfen, wie sie durch eine unüberlegte Digitalisierung entstünde.
Michaela Keupp, Kandidatin der Piratenpartei für den Landtag aus Unterfranken hierzu:
Wir fordern die Lehrmittelfreiheit. Ein Projekt wie das Digitale Bildungsnetz Bayern stellt eine enorme Chance dar. Es könnten offene Schulbücher genutzt werden. Dies ist nicht nur Kosten sparend, zusätzlich gäbe es für die Nutzung der Lehrmittel keine Schranken. Wo sich bei den bisher üblichen Schulbüchern Schwierigkeiten beim Kopieren, Einscannen und weiter Bearbeiten der Lerninhalte aus den Büchern ergeben, können Schulbücher unter Creative Commons Lizenz punkten.
Aspekt 4 – Schutz der Privatsphäre?!
Die Piratenpartei gibt zu bedenken, dass eine Vernetzung nicht nur Vorteile hat. Datenschutzrichtlinien müssen strikt eingehalten werden, um die Daten der Schüler zu schützen. Auch ist kritisch, welche Daten jeweils gesammelt werden. 2010 war ein Konzept Namens „Schüler ID“ geplant, bei dem unter anderem die Muttersprache sowie jegliche Kurse, die ein Schüler zwischen Einschulung und Ausbildung besucht, gespeichert werden. Gerade bei sensiblen Daten ist eine Speicherung von vorn herein abzulehnen, um jedem gleiche Chancen zu ermöglichen. Ein Ausrutscher in der 5ten Klasse soll nicht zu Konsequenzen bei weiterführenden Schulen oder der Zusage einer Universität eine Rolle spielen dürfen. Umso mehr Menschen Zugriff zu einer Datenbank haben, umso größer die Missbrauchswahrscheinlichkeit.
Dies ist eine Pressemitteilung des Landesverbandes Bayern. Bei Rückfragen gibt der Pressesprecher des Landesverbandes gerne Auskunft.
Ahoi,
viele Aspekte geben viel Anregung und Antwortmöglichkeiten.
1. Aspekt : Firmendominanz:
Derzeit hat Microsoft das Monopol unter anderen auch dadurch, dass es viele Anwendungen auf Basis dieser Firma gibt. Nachteil von Microsoft ist sicher, da sie als Unternehmen ständig neue Produkte kreiern, so dass es zu einem Verlust von Altinformationen kommt. Die Anpassung auf neue Versione kann teuer werden. Die Alternativen erscheinen jedoch derzeit nicht reizvoll. Apple hat eigen (abgeschottete?) Systeme und das offene Betriebssystem LINUX ist so anwenderunfreundlich, dass es sich derzeit nicht lohnt. Ich würde sagen, die Frage ist offen.
Zum 2 Aspekt gibt es zwei Schreiben des Kultusministeriums und zwar vom 3.12.2012: Beitrag zu Medien.
https://www.verkuendung-bayern.de/files/kwmbl/2012/22/kwmbl-2012-22.pdf.
Die Veröffentlichung erscheint mir gut lesbar und lesenswert für den Einsatz aller Medien (u.a. Medienkompetenz), Wichtiger rscheint mir aus unsere Sicht jedoch die Veröffenlichung vom 16. 11.2012 zum Einsatz von EDV im Unterricht.
https://www.verkuendung-bayern.de/files/kwmbl/2012/21/kwmbl-2012-21.pdf
Ich halte das für einen sehr wichtiger Beitrag, den man unbeding lesen sollte.
Alle Veröfffnetlichungen (Amtsblätter) lassen sich im Internet unter htttps://www.verkuendigung-bayern.de finden.
3. Aspekt: Klare Sache im sinne des Grundsatzprogramms, ich seh das als ersten Teil der Konkretisierung der Forderung nach offenen Bildungsrecoucen.
4. Aspekt: 14.2.2013 zum Datenschutz gibt es unter
https://www.verkuendung-bayern.de/files/kwmbl/2013/03/kwmbl-2013-03.pdf
eine Veröffenlichung. Ich halte es für einen schwierig zu lesender Text, der die Änderungen eines Gesetzes enthält. Man muss das Original kennen.
In diesem Sinne
Ansgar Honé
P.S. Danke, so habe ich wenigstens meine „Hausuafgaben“ gemacht und die Veröffentlichungen des Kultusministeriums gelesen.
2. Aspekt: