Politik Pressemitteilung

Wir lehnen Frauenquoten nicht einfach ab – sie gehen uns nicht weit genug

Während die anderen Parteien in Tagespolitik stecken bleiben, haben die bayerischen Piraten die Zeit auf dem Landesparteitag in Unterhaching dazu genutzt, ihren Ruf als vorausdenkende Partei auszubauen und darüber zu diskutieren, wie wir Geschlechtergerechtigkeit aus dem Alltag heraus in unserer Gesellschaft erreichen können.

Antragstellerin Tina Lorenz erklärt, warum die Piraten keine Quote fordern:

Wir lehnen Frauenquoten nicht einfach ab – sie gehen uns nicht weit genug! Die Piratenpartei als basisdemokratische Graswurzel-Bewegung fordert eine neutrale gesellschaftliche Plattform, auf deren Basis sich Menschen individuell und pluralistisch frei entfalten können. Dazu müssen wir patriarchale Strukturen abbauen – das ist ein viel grundlegenderer Ansatz als eine Symptombekämpfung durch Quote.

Das Etablieren einer neutralen gesellschaftlichen Plattform ohne gegenderte Verhaltenspräferenzen ist ähnlich wegweisend wie die Konzepte des bedingungslosen Grundeinkommens oder der gelebten Basisdemokratie.

Damit haben die Piraten in Bayern den entscheidenden Schritt dahin getan, auch in der ungelösten Gleichstellungsfrage vom reinen Reagieren auf Symptome zum politischen Ziel einer Gesellschaft zu gelangen, die frei von Patriarchat und anderen Strukturen der Benachteiligung ist.

Dies ist eine Pressemitteilung des Landesverbandes Bayern. Bei Rückfragen gibt der Pressesprecher des Landesverbandes gerne Auskunft.

3 Kommentare zu “Wir lehnen Frauenquoten nicht einfach ab – sie gehen uns nicht weit genug

  1. Schön das die Piratenpartei das fordert, ich schlage vor wir bauen die Plattform irgendwo zwischen der BGE Ausgabestelle und dem Wunderland auf. Vielleicht sollten wir das mit BGE auch gleich aufgeben und lieber ein „tatsächlich würdevolles Leben für alle Menschen fordern“, ihr wisst schon, mit Wunschfee und allem drum und dran !
    Mal im ernst: So eine philosophisches Konzeptpapier ist sicherlich nicht falsch aber was hat das bitte in einer Pressemitteilungen zu suchen ? Das würde j-e-d-e Partei im Bundestag genau so unterschreiben wenn man es den mit einen Fingerschnips machen könnte.
    Fakt ist eben diese gesellschaftliche Basis ist nicht vorhanden, die Frage ist was tun wir dagegen, warum wird hier nicht zu Ende gedacht und eine konkrete Forderung angehängt ?

    • Bernhard Hanakam

      Es existiert zur Zeit wieder eine Quotendiskussion. Das hier zu den Pressemittelungen zu tun war nur logisch. Die meisten fordern Quote und bekämpfen damit Symptome, wir fordern mehr, um die grundlegenden Probleme zu bekämpfen. Ob das jede Bundestagsfraktion unterschreiben würde oder nicht, ist dabei völlig unerheblich.

      Und es wird zuende gedacht und konkret gefordert: https://wiki.piratenpartei.de/BY:Landesparteitag_2013.1/Antragsfabrik/Positionspapier_003
      Im Gegensatz zu anderen denken wir nicht nur bis zur nächsten Wahl, sondern eher bis zur nächsten Generation und darüber hinaus. Politik auf Sicht hat ausgedient.

  2. Hallo Cob4C,

    es gibt sogar recht konkrete Forderungen, die aus diesem Antrag resultieren. Zugegeben, das wird hier nicht ganz deutlich.

    Hier der Antragstext im Original:
    http://wiki.piratenpartei.de/BY:Landesparteitag_2013.1/Antragsfabrik/Positionspapier_003

    Zwei sehr konkrete Punkte:

    Anonyme Bewerbungen

    „Bewerbungen, in denen Name, Familienstand und Geburtsdatum nicht mehr auftauchen, verleiten Arbeitgeber dazu, Bewerber_innen nach ihrer Qualifikation auszuwählen, und nicht sofort nach Sympathie auszusortieren. Die Piratenpartei Bayern spricht sich deshalb für eine Umsetzung anonymisierter Bewerbungsverfahren bei allen Unternehmen des öffentlichen Dienstes ein. “

    Transparente Berufungs- und Einstellungsverfahren

    „Wenn Berufungs- und Einstellungsverfahren nicht mehr hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich einsehbar und damit transparent gestaltet werden, werden Bewertungskriterien, die auf normiertes Verhalten oder Sein zurückgehen sichtbarer und können dementsprechend eingeordnet werden.“

    Es ist dennoch wichtig, dass wir eben die gesellschaftliche Veränderung von der Wurzel an vorantreiben wollen, wie du richtig erkannt hast. Dass das teilweise Maximalforderungen sind ist kein politischer Faux-Pax, sondern viel mehr bewusst getroffene politische Richtungswechsel, die wir anstreben.

    LG
    Pinny

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