Kommentar

ACTA in München – Ein Beitrag von Michael Renner

16.000 Anti-ACTA-Demonstranten in München

Mit ACTA soll ein veraltetes Urheber- und Patentrecht zementiert werden. In ganz Europa gingen 200.000 Bürger dagegen auf die Straße. Alleine in München trotzten laut Polizeiangaben 16.000 Demonstrationsteilnehmer den eisigen Temperaturen.

Ein breites Bündnis gegen ACTA rief zu Demonstration gegen ACTA auf – und 16.000 Menschen versammelten sich auf Münchens Karlsplatz.

Die jungen und alten ACTA-Gegner waren dick eingekleidet um den -8°C zu trotzen. Menschen jeden Alters fanden sich zusammen, vom Kaputzenpulli mit Jeans bis zum Anzug mit Krawatte war jeder Kleidungsstil vertreten. Es waren junge Musiker dabei, die um ihre künstlerische Freiheit bangen und Rentner, die beklagen, dass Wirtschaftsinteressen eine Verletzung der Grundrechte rechtfertigen.

Überhaupt war die Stimmung sehr gut, hatte Deutschlands Regierung doch am Vortag die Unterschrift ausgesetzt. So glich diese Veranstaltung streckenweise mehr einer Siegesfeier als einer Demonstration. Einige der Redner fürchteten allerdings, dass das Vorhaben heimlich still und leise durchgezogen wird wenn keiner hinschaut – beispielsweise während der kommenden Fußballmeisterschaft. Auch der berühmt-berüchtigte Fischereiausschuss der Europäischen Union seit Fett weg. Der Fisch stinke vom Kopf her war von der Bühne herab zu hören.

Der Demonstrationszug setzte sich später in Richtung der Abschlussveranstaltung am Odeonsplatz in Bewegung. Die Teilnehmer waren froh über ein bisschen wärmende Bewegung. Beim Laufen wehten auch die Fahnen schöner, Piraten, die Grüne Jugend und die JuSos waren froh darum. Zum Glück blieben die Rechtsradikalen fern. Sie hatten angekündigt die genehmigte Demonstration infiltrieren zu wollen.

Die Anti-ACTA-Demonstration in München war ein voller Erfolg. Friedlich und gut gelaunt wurde der Protest sichtbar gemacht.

Frau Merkel ist gut beraten ihre Zustimmung zu ACTA zu überdenken. Auf einem der Transparente war “1984 führte zu 1989″ zu lesen.