Bayern

Stuttgart killt Spiele

Und wieder muss ich meinen Frust wegbloggen. Wie heise heute berichtet hat, hat die Stadt Stuttgart einen Pro-Graming-Event der Electronic Sports League (ESL) am 27.03. in der Stadt untersagt. Dabei sollten vor Publikum professionelle Spieler in den Disziplinen „Warcraft“, „Counter Strike 1.6“ und „Counter Strike: Source“ antreten.

„Angesichts der Ereignisse und des schrecklichen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren“ so Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU).

Den Organisatoren der ESL gibt man dabei eine Mitschuld. Zum einen sei man nicht bereit gewesen, andere Spiele zu wählen. Ist ja eigentlich klar, man kann den Leuten die sich seit Wochen und Monaten auf ein CS-Turnier vorbereiten wohl kaum sagen „Hey, sorry, aber weil grad allgemeine Trauerstimmung angesagt ist, müsst ihr Tetris spielen.“ Zum anderen sei man ja nicht mal bereit gewesen eine Schweigeminute abzuhalten.

Auf der Webseite der Stadt Stuttgart findet man bis 29.03. insgesamt 300 Ereignisse. Ich frage mich wieviele davon abgesagt werden, wenn sie keine Schweigeminute einlegen. Ich wette: Kein einziges!

Hier hat ein Politiker bzw. „seine“ Stadtverwaltung ihre Machtposition missbraucht um ihre total verqueren Ansichten über den Zusammenhang von School Shootings und Computerspielen anzubringen. Die Spieler können nix für den Amoklauf, die Veranstalter nicht, die Gäste nicht. Aber weil ein paar Leute die in den richtigen Sesseln sitzen, da persönliche Probleme sehen, weil sie der Meinung sind, die Leute dort geilen sich alle an virtuellen Amokläufen auf, wird es verboten.

Schande über die Stadt Stuttgart. Mehr fällt mir dazu einfach nicht ein, ich bin fassungslos.

Hinweis: Blogeinträge spiegeln lediglich die Meinung des Verfassers wieder und sind nicht zwingend Meinung der Piratenpartei.

10 Kommentare zu “Stuttgart killt Spiele

  1. andreas.popp

    Liegt ja auch nicht im selben Bundesland. Der CDU-Bürgermeister von Stuttgart muss doch gleich ein bisserl Vorwahlkampf machen, indem er auf die Tränendrüse drückt -_-

  2. Anonymous

    Das ist sowieso die Härte.
    Was lernen wir daraus?
    Nicht Waffen töten Menschen. Computerspiele töten Menschen.

  3. andreas.popp

    Fairnesshalber muss man dazu sagen, dass mir grade mitgeteilt wurde, dass die internationale Waffenbörse in der ersten Aprilwoche in Stuttgart vom Veranstalter auf Herbst verschoben wurde. Frage mich, ob die Stadt die wohl auch verboten hätte, wenn der Veranstalter nicht schneller gewesen wäre -_-

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