Die Medienwelt wandelt sich dank der Digitaltechnik rapide. Das Internet wird die maßgebliche Verbreitungstechnik für mediale Inhalte im 21. Jahrhundert. Die Zeitung kommt morgens „druckfrisch“ auf das Tablett oder den E-Book-Reader, Radio und Musik per Stream auf das Endgerät der Wahl und Youtube, Maxdome und Konsorten machen sich auf, die Fernsehsender der Zukunft zu werden.
Es stellt sich die berechtigte Frage, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk in diesem neuen Mediensystem seinen Platz findet. Klar ist, dass ARD und ZDF aus der Medienlandschaft in Deutschland kaum wegzudenken sind und eine feste Rolle haben. Sie sollen von Wirtschaftsinteressen und Politik möglichst unabhängige und verlässliche Informationsquellen sein. Sozusagen ein Fels der Information in der Brandung unserer vielfältigen Medienlandschaft.
Doch leider wurden sie bei der Erfüllung dieser Aufgabe in den neuen Medien massiv geschwächt: Durch das Lobbying der deutschen Zeitungsverlage werden sie von der Politik gezwungen, die von uns gemeinsam finanzierten Inhalte schon nach kurzer Zeit aus dem Internet zu löschen und damit praktisch unzugänglich zu machen.
Um das System öffentlich-rechtlicher Rundfunk zukunftsfest zu machen, müssen die Anstalten zerschlagen werden in Einrichtungen, welche sich nur um die Produktion der Inhalte und Anstalten, die sich nur um das Verbreiten der Sendungen kümmern. Die Produktionseinrichtungen veröffentlichen ihre Inhalte in offenen Formaten und zur freien Verfügung in Internetdatenbanken. Die Sendeanstalten vermitteln dann diese Inhalte passend für den jeweiligen Verbreitungsweg: Fernsehen, Radio, Podcast oder Webseite.
Diese Arbeitsteilung gibt dem System insgesamt eine sehr hohe Flexibilität, senkt die Kosten und garantiert darüber hinaus, dass die von uns bezahlten Inhalte auch allen Menschen dauerhaft zur Verfügung stehen.
Wenn dann noch die Finanzierung des Systems auf eine datensparsamere Alternative als GEZ oder Beitragsservice umgestellt wird, steigt auch wieder die Akzeptanz in der Bevölkerung. Das perfekte Modell wäre eine Rundfunkabgabe, die sich am Modell der Kirchensteuer orientiert: Es ist weitestgehend unabhängig vom Staat, für den Einzug braucht man keine neue Behörde, welche Daten über alle Bürger dieses Landes sammelt und die Finanzierung wird auf sozial gerechtere Füße gestellt.
Symbolbild: _kcu unter CC-BY-NC-SA
Dieser Beitrag wurde von Benjamin Stöcker für den Kaperbrief Bayern verfasst.
Du meinst also, dieser Rundfunkbeitrag soll dann vom Finanzamt für den ÖR eingezogen und abzüglich einer geringen Vergütung für diese „Dienstleistung“ an selbigen weitergereicht werden? Das wäre ja das momentane System der Kirchensteuer.
Jap, ich befürworte genau so ein Kirchensteuerähnliches Modell 😉
Wie wärs mit Abschaffung der ÖR? Immerhin ist die Aufgabe, den Rundfunk einzuführen inzwischen erledigt, da es inzwischen private alternativen gibt. Faktisch dienen diese Sender zur Zeit nur noch der Propaganda.. und der Volksverdummung.
Sollte das zu weit gehen: Nur 1 ÖR pro Bundesland? Wozu braucht der Bund einen eigenen Kultursender? Dann.. das verbnot von Werbung und Unterhaltungsprogrammen beim ÖR? Wenn der Auftrag Bildung und Kultur sind, dann bitte nur dies und keinen Marienhof oder Sportschau. Na liebe Piraten?
Hast du mal geschaut was die ARD so sendet?
10:15 Sturm der Liebe
10:45 Brisant
11:05 Ard Buffet
13:00 Mittagsmagazin
14:10 Rote Rosen
15:10 Sturm der Liebe
16:00 Tagesschau
16:10 Panda, Gorilla & Co
17:00 Tagesschau
17:15 Brisant
18:00 Verbotene Liebe
19:15 Vier Frauen und ein Todesfall
20:00 Tagesschau
20:15 Lilly Schönauer – Liebe mit Familienanschluss
Und dafür soll ich Gebührengelder zahlen? Sorry aber das kann nicht dein Erst sein.
Inbesondere „Verbotene Liebe“ und Berlin Berlin sind Ideen die aus dem Privatfernsehen kopiert wurden und billig nachproduziert werden.
Da kann man besser den Kanal (wie beim PayTV) verschlüsseln und dann zahlt nur noch die NSA und die Inhaber einer Entschlüsselungskarte.
Öffentlich rechtliche Medien sind äußerst wichtig für unsere Medienlandschaft. Also bitte zerschlagt nicht ARD und ZDF sondern, schafft die GEZ vollständig ab und finanziert den ÖR aus den Steuern, das ist einfacher und billiger. Und der Rechnungshof sollte die Anstalten sehr genau im Auge behalten.
Ich hoffe du hast den Beitrag gelesen, nicht nur die Überschrift 😉
ÖR sehe ich als Notwendigkeit an. Über gewisse Inhalte kann man sicherlich streiten, allerdings bedeutet dies auch Vielfalt. Man muss sich halt die Perlen aus dem Angebot selbst ziehen. Für die einen ist das Marienhof, für die anderen Sportschau und wieder für andere Die Sendung mit der Maus.
Auch Spartenkanäle wie ZDF.neo oder ZDF.kultur halte ich für notwendig und gut. Man könnte allerdings bei ARD und ZDF sich überlegen, 3sat zu privatisieren um die Möglichkeit zu schaffen teure Produktionen wie Wetten Dass oder CL dort hin zu lagern und mit Werbung zu finanzieren. Ähnlich wie in Frankreich TF1. Dazu noch eine effiziente Kostenstruktur wie bei der BBC.
Kritik an den ÖR ist sicherlich berechtigt. Warum 12 mal WDR in HD über Sat sein muss verstehe ich auch nicht. Die regionale Inhalte lassen sich auch über HbbTV und Internet anbieten. Bei der ARD würde ich die einzelnen Sendeanstalten reformieren. Vielleicht auch zusammenlegen.
Die nach einer Abschaffung der ÖR schreiben sollte klar sein, das Fernsehen der Zukunft wird durch Einsparung des Beitrages nicht günstiger. Ohne ÖR würden die Privaten recht schnell sich ins PayTV verlagern. Neue Serien gibt es erstmal nur gegen Geld im PayTV. HD sowieso nur gegen Aufpreis. Und wer FreeTV haben möchte bekommt SD Ableger in schlechter Qualität oder Schoppingsender und BibelTV.
Is schon komisch, dass zB in den USA die privaten Fernsehsender es schaffen, interessante Serien zu produzieren, während bei uns die privaten einfach nur dahin vegitieren. Könnte auch daran liegen, das die die übermächtigen ÖR mit ihrem Riesenbudget hier den Markt einfach kaputt machen.
Und wer seichte Unterhalte (aka Volksverdummung) ala Fussball, wetten dass oder Marienhof als Auftrag der ÖR sieht.. ernsthaft. Bildung und Nachrichten schaut anders aus.
Übrigens: Mit der gleichen begründung muss man die ÖR ins internet lassen und sie finanziell stark unterstützen und wir brauchen mindestens einmal pro Stadt eine ÖR Zeitung die über Steuern finanziert wird. Weil private das ja nicht vernünftig können.
Ich kann immer wieder nur sagen, das ARD und auch ZDF weiterhin vom Bürger finanziert werden soll, ob jetzt durch GEZ oder Steuern! Das was sich aber ändern muss, ist das alle Sendungen die selber Produziert werden auch im Netz verfügbar sind. Auf Spiel-Shows und Spielfilme in eigen Regie sollte nach meiner Auffassung verzichtet werden, eventuelle Ausnahme Wetten-Dass, Tatort und Lindenstraße. Die Nachrichten und auch die In- Ausland Reportagen sollten weiter ausgebaut werden, ebenso bin ich der Auffassung das es wieder mehr Bildungssendungen geben sollte.
Schon seltsam daß die einfachste Möglichkeit der Bezahlung für die ÖR nicht in betracht gezogen wird. Der ÖR soll sein Programm kodieren und nur der Zahler kann es mit seinem Dekoder dann sehen. Klar kommt als Argument dann immer der Versorgungsauftrag, aber derjenige der sich entschlossen hat auf TV ganz zu verzichten wie ich wird genauso wenig versorgt wie derjenige der sie die ÖR gar nicht ansieht. Des weiteren zeigen ja Erhebungen daß gerade die Jugend immer mehr auf TV verzichtet. Das alles ist den ÖR natürlich egal, Hauptsache die Rundfunkabgabe wird bezahlt.
Ich bin nicht überzeugt davon das das Fernsehen parteiunabhängig ist. Im Rundfunkrat sitzen Politiker einiger Parteien die dort ihre Position auch (versuchen) ausnutzen.
Nicht einmal der Zuschauerservice konnte mir beantworten wieso Frau Aigner (Landtagskandidatin) in einer Sendung für die Bundestagswahl anwesend war. Und wenn man sich die Unabhängigkeit des Fernsehens ansieht, gibt es noch mehr überraschendes zu entdecken, aber damit will ich euch jetzt nicht langweilen, weil das Thema hier ja anscheindend sowieso keinen Interessiert.
Das blöde ist halt das die Piratenpartei an der Sache nichts ändern will und im Gegensatz die Strukturen durch ein Umsatteln auf Steuerfinanzierung nur verfestigt.
Abschaffen ist die einzige alternative.