Sehr geehrter Ministerpräsident Seehofer,
da wir hier unter uns sind, lieber Horst: Ich wünsche Dir alles Gute zu Deinem 65sten Geburtstag.
Lass mich, an Deinem Jahrestag, kurz ein paar Meilensteine Deines politischen Schaffens Revue passieren.
Das öffentliche Gesundheitssystem wäre, ohne Deine Vorschläge AIDS-Kranke „in speziellen Heimen zu konzentrieren“1, sicher noch mehr pleite, als es ohne Dein Wirken als Bundesgesundheitsminister jetzt schon ist.
Aber auch Jahre später musstest Du unsere Sozialsysteme erneut vor der gezielten Zuwanderung retten, „bis zur letzten Patrone“.
Als moralische Instanz in der bayerischen Politik gilt Dein Motto „Wer betrügt, der fliegt“. Das lebst Du eindrucksvoll mit persönlichem Engagement und Deinem Kabinett in München vor; schließlich gilt „Mia san mia, und uns kann keiner was sagen!“ .
An Deine politische Wendegeschwindigkeit reicht niemand ran; ich befürchte manchmal selbst Du nicht. Aber wer sagt denn, dass etwas, das in Bayern am Stammtisch logisch klingt, anderswo nicht unlogisch sein darf. „In Bayern, wie gesagt, bin ich gegen Gentechnik. In Brandenburg aber, wo es Bürgerinitiativen für diese Technologie gibt, muss man die Frage anders beantworten. Die haben dort Riesenflächen, sie können problemlos im Kern Genpflanzen anbauen und drum herum konventionell.“.
Nur mit dem Internet und den Bürgerrechten fremdelst Du noch etwas. Nachdem Du Dich in die Materie reingekniet hast, möchtest Du alles auf Vorrat speichern. Es ist allemal besser, wenn wir unsere Freiheit gleich selber einreißen statt irgendwelcher Terroristen. Deshalb bist du bei der „Güterabwägung mit der Sicherheit der Bevölkerung […] eindeutig für die Sicherheit – und damit für die Vorratsdatenspeicherung der Telefonverbindungsdaten“.
Noch vor gut fünfeinhalb Jahren sagtest Du: „Ich bin seit 30 Jahren in der Politik – das ist Glücksspiel genug“.2
Das finde ich auch! Nochmals herzlichen Glückwunsch, lieber Horst: Du hast das Pensionsalter erreicht, es ist Zeit in Rente zu gehen.
Quellen:
[1] „Wir haben dieses Land aufgeklärter gemacht“ – Vor 25 Jahren startete die Kampagne „Gib Aids keine Chance“ – zu einer Zeit, da Politiker Infizierte einfach nur wegsperren wollten in: Süddeutsche Zeitung, Nr.167, S.11, 21./22. Juli 2012.
[2] Stuttgarter Zeitung Nr. 25/2009 vom 31. Januar 2009, S. 2
Symbolbild: Horst Seehofer – by blu-news.org
Hinweis: Dieser Kommentar wurde von David Krcek geschrieben und stellt nicht notwendigerweise die Meinung des ganzen Landesverbandes dar. Alle Mitglieder können Kommentare über das entsprechende Formular bei der SG Digitale Medien einreichen.
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