Die Gleichberechtigung der “Homo-Ehe” – eigentlich ein schrecklicher Begriff – wird in Berlin gerade von der Justizministerin vorangetrieben. Dazu hält Thomas Goppel, jahrelang Minister und Mitglied im Landesvorstand der CSU, auf Facebook fest:
Die Gleichwertigkeit von Lebensgemeinschaften, die Frau L.Sch. in Berlin auf alle möglichen “Paarungen” ausdehnen will, hat ihre ganz natürlichen Grenzen. Völlig zu Recht weist die Kollegin Reiche darauf hin. wer im Unterricht durchgängig die Ohren offen hatte, weiß, dass es Qualitätsunterschiede gibt, die sich schon in der Bestandssicherung zeigen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass jeder leben kann, wie er oder sie will, solange er oder sie nicht andere zwingt, Falsches zu glauben, zu tun oder gar anzuordnen. Gut, dass Frau Reiche daran erinnert.Danke!
Zwei sich liebende, monogame Homosexuelle sind für ihn also >alle möglichen “Paarungen”<, die aber durch natürliche Grenzen nicht gleichwertig zur heterosexuellen Ehe sind. Das weiß doch jeder, der noch alle beisammen hat in der Schule aufgepasst hat. Stimmt auch, so lernt man das – dank CSU – in bayerischen Schulen. Das sagt aber mehr über die Qualität der Unterrichtsinhalte als über die Natürlichkeit der heterosexuellen Monogamie aus. Menschen sind für Manche anscheinend nur Affen ohne Haare und existieren einzig und allein zur Reproduktion der Spezies – wer da nicht mitmacht, ist nichts wert!
Festzuhalten, dass jeder leben kann wie er möchte – also auch diese unnatürlichen Paarungen – solange er niemanden zwingt, etwas Falsches zu glauben, zu tun oder gar anzuordnen, ist sehr zuvorkommend von Goppel. Ich schließe daraus, dass die Berechtigung von Homosexuellen zur monogamen Ehe anscheinend den Zwang für andere darstellt, etwas Falsches zu glauben, zu tun oder anzuordnen. Denn es muss ja einen Grund dafür geben, diese Feststellung in diesem Zusammenhang zu treffen.
Das Vorstandsmitglied der CSU spricht damit Homosexuellen nicht nur gleiche Rechte wie Heterosexuellen ab, sondern scheint damit auch deutlich klar machen zu wollen: Macht halt was ihr wollt, aber macht es bitte nicht öffentlich und vor meinen Augen. Zumindest äußert er sich faktisch auf diesem Niveau.
Lieber Herr Goppel, das sind Worte wie aus dem Mittelalter. Die heterosexuelle Ehe ist längst nur eine von mehreren Partnerschaftsformen, und es wird Zeit, dass der Staat das auch anerkennt. Und dabei fordern wir Piraten nicht nur die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe, sondern auch, die eingetragene Partnerschaft für weitere Lebensmodelle zu öffnen. Zum Beispiel für Partnerschaften mit mehr als zwei Menschen. Familie ist dort, wo Menschen bereit sind, dauerhaft füreinander zu sorgen, das ist die feste Überzeugung der Piraten. Der Staat sollte nicht einzelne Lebensmodelle fördern, sondern alle Menschen, die bereit sind, soziale Verantwortung für andere zu übernehmen.
Aber wahrscheinlich hat die Unterdrückung von Homosexualität in Bayern zu große Tradition. Schließlich litt eines der größten Idole bayerischer Romantik, König Ludwig II., schrecklich unter der moralischen Dilemma seiner Homosexualität und starb als einsamer und missverstandener Monarch. Schön wäre es für uns alle gewesen, er hätte länger gelebt.
Das alles mag für manchen unnatürlich und unchristlich und irgendwie nach Sodom und Gomorra klingen – in der Realität ist es einfach nur gerecht und human.
Hinweis: Dieser Kommentar ist von Benjamin Stöcker geschrieben und stellt nicht notwendigerweise die Meinung des ganzen Landesverbandes dar. Alle Mitglieder können Kommentare einreichen. Wie erfahrt ihr bei der SG Digitale Medien.
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Die Gleichberechtigung der “Homo-Ehe” – eigentlich ein schrecklicher Begriff – wird in Berlin gerade von der Justizministerin vorangetrieben. Dazu hält Thomas Goppel, jahrelang Minister und Mitglied im Landesvorstand der CSU, auf Facebook fest:
Zwei sich liebende, monogame Homosexuelle sind für ihn also >alle möglichen “Paarungen”<, die aber durch natürliche Grenzen nicht gleichwertig zur heterosexuellen Ehe sind. Das weiß doch jeder, der noch alle beisammen hat in der Schule aufgepasst hat. Stimmt auch, so lernt man das – dank CSU – in bayerischen Schulen. Das sagt aber mehr über die Qualität der Unterrichtsinhalte als über die Natürlichkeit der heterosexuellen Monogamie aus. Menschen sind für Manche anscheinend nur Affen ohne Haare und existieren einzig und allein zur Reproduktion der Spezies – wer da nicht mitmacht, ist nichts wert!
Festzuhalten, dass jeder leben kann wie er möchte – also auch diese unnatürlichen Paarungen – solange er niemanden zwingt, etwas Falsches zu glauben, zu tun oder gar anzuordnen, ist sehr zuvorkommend von Goppel. Ich schließe daraus, dass die Berechtigung von Homosexuellen zur monogamen Ehe anscheinend den Zwang für andere darstellt, etwas Falsches zu glauben, zu tun oder anzuordnen. Denn es muss ja einen Grund dafür geben, diese Feststellung in diesem Zusammenhang zu treffen.
Das Vorstandsmitglied der CSU spricht damit Homosexuellen nicht nur gleiche Rechte wie Heterosexuellen ab, sondern scheint damit auch deutlich klar machen zu wollen: Macht halt was ihr wollt, aber macht es bitte nicht öffentlich und vor meinen Augen. Zumindest äußert er sich faktisch auf diesem Niveau.
Lieber Herr Goppel, das sind Worte wie aus dem Mittelalter. Die heterosexuelle Ehe ist längst nur eine von mehreren Partnerschaftsformen, und es wird Zeit, dass der Staat das auch anerkennt. Und dabei fordern wir Piraten nicht nur die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe, sondern auch, die eingetragene Partnerschaft für weitere Lebensmodelle zu öffnen. Zum Beispiel für Partnerschaften mit mehr als zwei Menschen. Familie ist dort, wo Menschen bereit sind, dauerhaft füreinander zu sorgen, das ist die feste Überzeugung der Piraten. Der Staat sollte nicht einzelne Lebensmodelle fördern, sondern alle Menschen, die bereit sind, soziale Verantwortung für andere zu übernehmen.
Aber wahrscheinlich hat die Unterdrückung von Homosexualität in Bayern zu große Tradition. Schließlich litt eines der größten Idole bayerischer Romantik, König Ludwig II., schrecklich unter der moralischen Dilemma seiner Homosexualität und starb als einsamer und missverstandener Monarch. Schön wäre es für uns alle gewesen, er hätte länger gelebt.
Das alles mag für manchen unnatürlich und unchristlich und irgendwie nach Sodom und Gomorra klingen – in der Realität ist es einfach nur gerecht und human.
Hinweis: Dieser Kommentar ist von Benjamin Stöcker geschrieben und stellt nicht notwendigerweise die Meinung des ganzen Landesverbandes dar. Alle Mitglieder können Kommentare einreichen. Wie erfahrt ihr bei der SG Digitale Medien.