wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, handelte es sich bei der PM der Piratenpartei Bayern mit Datum 01.04.2010 00:00 („Ahoi Piraten!“) um einen Aprilscherz. Die Anfangsbuchstaben der AG, die Frau Ministerin Leutheuser-Schnarrenberger vermeintlich überzeugt hat, in die Piratenpartei einzutreten, ergeben erstaunlicherweise A.P.R.I.L.
Die Piraten verstehen zwar nicht, wie man als Bürgerrechtler Mitglied der FDP bleiben kann, gewähren Frau Ministerin Leutheuser-Schnarrenberger aber selbstverständlich das Recht, ihre eigenen Fehler zu machen. Wir halten ihr einen kuscheligen Platz warm wie auch jedem anderen Bürger, der gegen den Abbau der Bürgerrechte und des Grundgesetzes arbeiten will.
Tatsächlich bräuchte sie für einen Eintritt in die Piratenpartei Deutschland nicht einmal ihre Mitgliedschaft in der FDP aufzugeben. Als Partei der Vernunft sind die Piraten in dieser Hinsicht leidenschaftslos. Natürlich ergibt es sich, das eine konzentrierte Arbeit für Freiheit, Bürgerrechte und das Grundgesetz die volle Zeit eines Piraten nimmt, weswegen der Pirat kaum Zeit hätte, sich um die Belange einer etablierten Partei zu kümmern. Aber das ist Sache eines jeden Piraten.
Zusätzlich dazu möchten wir darauf hinweisen, dass die Liste von anderen Mitgliedern etablierter Parteien, die bei den Piraten ihre neuen politische Heimat gefunden haben KEIN Aprilscherz ist. Jörg Tauss (ex-SPD, ex-MdB), Angelika Beer (ex-Grüne, Mitbegründerin der Grünen), Herbert Rusche (ex-Grüner, Mitbegründer der Grünen) und Martin Woestmeyer (ex-FDP) sind tatsächlich zu der sechstgrößten Partei Detuschlands übergetreten, da sie ihre Ansinnen bei ihren ehemaligen Parteien nicht vertreten sahen.
Die Piraten sind daher zuversichtlich, die Diskussionen um Freiheit und den Schutz der Privatsphäre gegen Überwachung und scheinbare Sicherheit auch in Zukunft sowohl in Deutschland, Europa als auch weltweit erfolgreich einfordern zu können, selbst wenn Frau Leutheuser-Schnarrenberger niemals Parteimitglied werden sollte.
Wir hoffen, wir konnten Ihren Alltag erheitern oder zumindest interessanter gestalten.
Zitat aus dem Artikel: „… jedem anderen Bürger, der gegen den Abbau der Bürgerrechte und des Grundgesetzes arbeiten will.“
Ich lege gesteigerten Wert auf Feststellung der Tatsache, dass ich in meiner Eigenschaft als Pirat _FÜR_ den Erhalt und Ausbau der Bürgerrechte, _FÜR_ den Erhalt unseres Grundgesetzes, _FÜR_ den Schutz der Privatsphäre, _FÜR_ eine (er-)lebenswerte Schule, _FÜR_ eine ausgewogene, vernünftige Bildungspolitik… arbeite. Und das möglichst _mit_ den Betroffenen (ausführend wie „leidend“). Es ist meiner Ansicht nach hierzulande schon viel zu viel gekämpft und überwunden worden, als dass wir Piraten diese Sichtweise in unseren Köpfen zulassen dürften. Kämpfe hinterlassen Verwüstung, Chaos, Unsicherheit und vor allem Unterlegene. Gemeinsame Anstrengungen führen auf lange Sicht zu einer geordneten Gesellschaft, in der eine talent- und interessengerechte Entwicklung jedes Menschen möglich ist und in der man freundschaftlich miteinander umgehen kann, obwohl man unterschiedlicher Ansicht ist. Utopisch, ja. Aber das Wahrwerden dieser Utopie fängt damit an, dass wir alle aufhören, _dagegen_ zu sein und damit anfangen, uns _für_ Ideen einzusetzen.
File Griese,
Stonie