Piratenpartei Bayern unterstützt Studenten in Heidelberg und Münster
Als Reaktion auf die seit 13 Tagen stattfindenden Proteste in Österreich besetzten gestern Studenten der Neuen Universität Heidelberg zwei Hörsäle. Heute haben sich Studenten der Universität in Münster dem Bildungsstreik angeschlossen. Die Studenten fordern die Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen, eine bessere öffentliche Finanzierung der Universitäten, den Stopp der Ökonomisierung von Bildung und eine Reform des Bachelorsystems.
Die Protestbewegung aus Österreich, die unter dem Titel "Die Uni brennt!" und insbesondere über das Internet unter dem Hashtag #unibrennt Aufmerksamkeit erweckt, erreicht nun Deutschland. Mit ihrem Protest folgen die Heidelberger damit als erste deutsche Studenten dem Aufruf ihrer österreichischen KommilitonInnen. Bereits vor der Besetzung zeigten sich deutsche Studierende mit den Österreichern solidarisch und dekorierten unter anderem in Berlin Straßenschilder mit österreichischen Namen und dem Hashtag #unibrennt. Damit sollte auf die Proteste im Nachbarland aufmerksam gemacht werden.
Die Protestbewegung in Österreich begann am 22. Oktober 2009 in Wien, als Studenten spontan das Auditorium Maximum, den größten Hörsaal der Universität, besetzten. Sie demonstrieren damit gegen die Bildungsmisere in ihrem Land. Wie ein Lauffeuer breitete sich diese Aktion auf ganz Österreich aus, mittlerweile halten die Studenten beinahe alle Universitäten im Land besetzt.
Der Landesverband Bayern der Piratenpartei Deutschland stellt sich solidarisch hinter die Studenten in Heidelberg und Münster und unterstützt deren Forderungen nach mehr Beteiligung, nach Transparenz in der Lehre, für freien Zugang zu Wissen und Bildung sowie gegen Studiengebühren und die Folgen des Bologna-Prozesses, einem politischen Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens bis 2010.
Verantwortlich für die Pressemitteilung:
Pressestelle des Landesverbands Bayern der Piratenpartei Deutschland.
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Macht sich eigentlich nie jemand Gedanken darüber, dass viele 16-Jährige für ihre Berufsausbildung sogar bezahlen müssen? Was ist mit Weiterqualifizierungsmaßnahmen für Berufstätige (Meisterschule usw.). Haben Nichtakademiker weniger Recht auf Bildung? Das wär mal eine Maßnahme, hier auch zu unterstützen.
Ist es mal wieder so weit?
Same procedure as every year.
Zu meiner Zeit gab’s alle zwei Jahre einen großen Streik, zwischen den Jahren kleinere Aktionen. Das ging so bis zu den Weihnachtsferien, danach bröckelte es, und zu den Prüfungszeiten standen dann die meisten parat und legten – aus Solidarität billig gehaltene – Prüfungen für irgendwelche Scheine ab. Man möchte schließlich auch seinen Abschluss machen.
Jemand, der produziert, kann streiken. „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“
Aber was steht still, wenn an den Unis gestreikt wird?
Die einen werden mal wieder ihren Revolutionsträumen nachgehen, bevor sie – nach dem Studium – in der Wirtschaft gutes Geld verdienen oder bei falschem Studium perspektiv- und arbeitslos auf der Straße sitzen. Die anderen versuchen, Konzepte zu erstellen und Ideen zu entwickeln, die jedoch, weil sie nicht auch den Hunger in der Welt stillen oder den Weltfrieden herbeiführen, wegen fehlender Machbarkeit verworfen werden. Und der größte Teil (von Professoren über Sekretärinnen bis zu Studenten) freut sich auf ein paar abwechslungsreiche oder freie Tage.
Einen Freiraum für Proteste hat man auch ohne Streik, im Semster oder in den Semesterferien. Dieser wird kaum genutzt, und mit dem zusätzlichen Freiraum, den der Streik bietet, wird auch nicht anders umgegangen werden. Da bin ich mal Prophet.
Es sind keine Wahlen angesagt, also warum sollte die Politik auf diese zwei Monate „Streik“ anders als mit einem gönnerhaften: „Ihr habt ja so recht!“ reagieren?
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/240/493586/text/
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