Frau von der Laien hat ihr Ziel erreicht. Der leitkulturellen Volkseele ist genüge getan. Das Opfer ist im Rauch der Ritenschale emporgestiegen und der Zorn der Götter besänftigt, das verängstigte Volk ist zufrieden ob der Leistung der hohen Priesterin, mächtige Freunde in dunklen Ecken freuen sich über neue Optionen für ihr eigenes Treiben.
Jetzt kann sie beruhigt Ihren Machtanspruch festigen und sich gewiss sein in 5 Monaten perfekt für ihre Widerwahl vorbereitet zu sein. Für etwaige Andersdenkene hat man die Blasphemiekeule… die Pädopheliekeule und fertig ist das Standgericht. Oder man beschwört die noch nie da gewesene Gefahr und das man in dieser Ausnahmesituation alle Werte, speziell demokratische über Bord gehen lassen dürfte, ja sogar müsste. Kenner der Methode berufen sich auf höhere Mächte, die Vorsehung oder eben das Heil der Kinder.
Dieses Machterhaltungsvorgehen ist nicht neu. Schon immer nutzten Scharlatane Unsicherheiten um diese in Angst und Schrecken zu verwandeln, der wiederum ihrem Machtanspruch genügt.
Vor unserer Zeitrechnung mussten noch elektrostatische Erscheinungen wie Blitz und Donner her halten, im Mittelalter waren es unerklärliche Krankheiten die Hexenverbrennung im Hexenhammer legalisierten, in den 1950ern waren alle Anderen einfach brunnenvergiftenden Kommunisten.
Die Formel dieser Machterhaltungsmetode ist einfach, wenn auch infam. Man nehme eine echte reale Gefahr wie Blitzschlag, Pest, stalinistischen Imperialismus, oder eben Pädophelie und lege mit viel Hokuspokus seine Zaubersprüche/peinlichen Verhöre/Ausschüsse oder Filterlisten darüber und erfreue sich am Machterhalt. Die Tatsache das dies alle Tun rein gar nicht sachdienlich ist darf man geruhsam vergessen. Das werden erst die Geschichtsschreiber fassungslos feststellen, aber da ist man bereits lange tot oder im RWE-Aufsichtsrat. Wie hatte ein zweifelhafter Politiker bei seiner Verhaftung gesagt: „wenigstens 12 Jahre gut gelebt“.
Das Problem an solchen Mätzchen ist das die gewonnene Macht recht kurzlebig ist. Irgendwann dringt der Schwindel an die Öffentlichkeit. Und das Spiel muss von vorn Beginnen, die nächste, neue, angsteinflössende, nicht verstandene Gefahr anstatt zu bekämpfen einfach instrumentalisieren.
Neben Produktlebenszyklen, Popstars und Steuerrechtsänderungen unterliegt diese Scharlataneriemethode aber auch einer immer schnelleren Halbwertszeit. Noch vor 7 Jahren waren Terroristen en vouge, dann zwischenzeitlich Gentridingenskirchens oder Tierschützer oder einfach mal nur Gefährder.
Im Fall der heilige Zensursula fragen sich schon vor dem Coup eine wirklich breite Mehrheit aus aller betroffener Coleur wie natürlich Zensurgegner, Juristen, Wirtschaftler, aber sogar erbitterte Internetkritiker, Kinderhilfswerke und Missbrauchsopfer selbst was der Scheiss soll. Und die genannte Gruppe ist normal nicht dafür bekannt das sie einer Meinung wären.
Der Job eines Scharlatans, sei es die Heilige Spanische Inquisition, Senator Joseph McCarthy oder Uschi von Laien ist in Zeiten von Demokratie und Aufklärung einfach zu kurzlebig geworden. In 5 Monaten ist nicht nur Bundestagswahl, in 5 Monaten ist auch ein andere Zeit. Warten wir es nicht ab, üben wir Öffentlichkeit und Demokratie.
Hinweis: Blogeinträge spiegeln lediglich die Meinung des Verfassers wieder und sind nicht zwingend Meinung der Piratenpartei.
Wenn ich mir die öffentlich Aufmerksamkeit so anschaue, dann hat da zensursula mal ordentlich eine Streisand gepullt. Merk grad überall das derzeit sehr viel Leute nachdenken. Und das ist gut so.
Es stinkt förmlich danach, als wäre die FUD-Maschine zu heiß gelaufen. 😉
Gruß, sweet.