Wir werden eine verantwortungsbewusste und ressourcenschonende Landwirtschaft, die gesunde Produkte hervorbringt und den Landwirten ein faires Einkommen verschafft, unterstützen. Ziel ist eine leistungsfähige, regional angepasste Landwirtschaft, die sich in transparenten Netzwerken organisiert.
Die Landwirtschaft in Bayern ist so vielfältig, dass es nicht einfach einen einzigen richtigen Weg gibt. Daher sollen alle Betroffenen bei der Planung mitbestimmen können. Um dies zu erreichen, werden wir eine Kommission des Landtags einrichten, welche Umfragen und Studien fertigt.
Neubewertung von Subventionen
Wir setzen uns dafür ein, die Verteilung der Argrarförderungen nach neuen Bewertungsmaßstäben zu verteilen. Wir wollen weg von der Förderung der Großunternehmen, welche billige Massenware auf Kosten der Umwelt und Zuliefererländer produzieren. Außerdem dürfen Exporte von überschüssigen Agrarprodukten nicht mehr so stark bezuschusst werden, da durch sie die lokale Erzeugungsstruktur zerstört wird.
Wir werden die Gelder umlenken um die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen gezielt zu fördern.
Nachhaltiger Konsum
Wir werden uns im Landtag für eine Stärkung des Verbrauchers einsetzen. Einen bewussten und nachhaltigen Konsum wird es nur dann geben, wenn die Tatsachen über Kosten und Rohstoffverbrauch in der Produktion der Lebensmittel offen dargelegt und auf den Verpackungen die Herkunft und Produktionsart der Inhaltsstoffe angegeben werden.
Wir werden daher die Verbraucher bilden und mithilfe von Kampagnen über die existierenden Ökosiegel und einen nachhaltigen Konsum informieren. Dabei ist unser Grundsatz Aufklärung und nicht Verbote.
Kampagnen wie zum Beispiel das Klimafrühstück oder lokale Bürgerinitiativen zu dem Thema Nachhaltigkeit möchten wir unterstützen.
Lebensmittelkennzeichnung
Wir werden uns dafür einsetzen, dass bei Fleisch und Eiern, Herkunft, Haltungsform und Fütterung – insbesondere ob gentechnisch veränderte Futtermittel zum Einsatz kamen – zu kennzeichnen sind. Darüber hinaus sollen auf Verpackungen keine falschen Tatsachen suggeriert werden. Für Milchprodukte würde dies beispielsweise bedeuten, das nicht nur die verarbeitende Molkerei zu kennzeichnen ist, sondern auch die ursprüngliche Herkunft der Milch.
Die aktuellen EU-Richtlinien zur Allergenkennzeichnung sind leider immer noch unvollständig. So werden wichtige Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch oder Pflanzenöl überhaupt nicht gekennzeichnet. Hier besteht Nachholbedarf.
Regionaler Konsum
Verbraucher können durch gezielten Konsum bei regionaler Kennzeichnung einen Beitrag zur Verringerung der Transportwege bei Tieren und des Verkehrs im Allgemeinen leisten. Durch regionale Kreisläufe werden transparente und überschaubare Strukturen möglich, die das Vertrauen zwischen den Bäuerinnen, Bauern und den Verbrauchern stärken. Darüber hinaus werden so die regionalen Eigenheiten der Landwirtschaft gestärkt.
Tierversuche weitestmöglich vermeiden
Tierversuche sollen für pharmazeutische Stofftests und andere Experimente nicht mehr verpflichtend sein. Insbesondere, wenn tierversuchsfreie alternative Verfahren vorhanden sind, sollten ausschließlich diese angewandt werden.
Um einen Rückgang von Tierversuchen zugunsten von Forschung an alternativen Methoden zu bewirken, gilt es die Fördermittel für Tierversuche auf tierversuchsfreie Forschungsmethoden zu verlagern. Gibt es wissenschaftlich erprobte Alternativmethoden für bestimmte Testverfahren, dürfen dafür keine Tierversuche eingesetzt werden.
Keine Tiere in Zirkusse
Eine artgerechte Tierhaltung ist in Zirkussen nicht möglich. Die besonders großen Ansprüche an Haltung, Pflege, Ernährung, Betreuung und Sachkunde der Halter können in reisenden Unternehmen nicht erfüllt werden. Zudem werden hier Tiere zum Amüsement des Menschen aus ihrer natürlichen Umwelt gerissen und gefangen gehalten. Wir werden daher ein Verbot von Wildtierhaltung in Zirkusbetrieben unterstützen.
Positivlisten der domestizierten Tierarten, die noch in Zirkusbetrieben gehalten werden dürfen, müssen erarbeitet und landesweit vorgehalten werden. Transparenz ist für fahrende Betriebe unerlässlich. Strenge Vorgaben und Kontrollen müssen nicht nur die artgemäße Haltung gewährleisten, sondern Zirkussen, die diese Anforderungen nicht einhalten können, den Verzicht auf die Tiere auferlegen können.
Dazu werden wir es den Behörden ermöglichen, besonders schlecht gehaltene Zirkustiere beschlagnahmen zu können.
Symbolfoto: c_pichler – CC-BY-SA