Wie die Abendzeitung berichtet [1] plant eine Grundschule im oberbayerischen Gilching für Anfang Januar den Zugang zum Schulgebäude am Nachmittag nur noch mit elektronischem Fingerabdruck zu ermöglichen. Begründet wird diese Maßnahme von der Schulleitung mit Angst vor Amokläufern.
"Eine Schule sollte ein Ort sein, an dem die Schüler sich wohlfühlen und
sich möglichst frei entfalten können. Durch die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen entsteht ein Klima der Angst und des Misstrauens, das nachhaltigen Einfluss auf die jungen Schüler ausüben kann", meint Alexander Philipp, Vorsitzender des Bezirksverbands Oberbayern, "Es ist nur allzu verständlich, dass die Eltern sich Sorgen um ihre Kinder machen, wenn diese auf eine solche Schule gehen."
Völlig unklar ist auch, wie der Datenschutz der gespeicherten
Fingerabdrücke, die vom Hausmeister gesammelt werden, gewährleistet werden soll. Ob die dazu notwendige Expertise vorhanden ist, erscheint fraglich. Hier wird ohne ausreichende Abwägung der Konsequenzen ein tiefer Einschnitt in die Privatsphäre getätigt. Darüber hinaus zweifelt Philipp die Wirksamkeit der Zugangsbeschränkung an: "Ein offenes Fenster oder eine nicht abgeschlossene Türe würden schulfremden Personen ausreichen, um Zutritt zu erlangen. Zudem finden Amokläufe fast ausschließlich an der eigenen Schule statt, ein potentieller Täter hätte also mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin Zugang. Einer Person, die fest dazu entschlossen ist das Schulgebäude zu betreten, wird dies mit Sicherheit auch trotz dieser Maßnahme gelingen."
Die Piratenpartei fordert deshalb die Grundschulleitung der Arnoldus
Grundschule in Gilching auf wieder Vernunft walten zu lassen. Der
allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Tendenz immer mehr und immer früher persönliche und biometrische Daten zu erheben muss auf allen Ebenen entschieden entgegen getreten werden – sei es auf lokaler Ebene oder auf Bundesebene.
[1] http://www.abendzeitung.de/muenchen/153756
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Verantwortlich für diese Pressemeldung: Bezirksverband Oberbayern der Piratenpartei Deutschland
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Bei der Bundestagswahl im September 2009 erreichte die Piratenpartei aus dem Stand 2,0 Prozent bzw. 845.904 Stimmen. Im Vergleich zur Europawahl im Juni 2009 (0,9 Prozent, 229.464 Stimmen) konnten die Piraten die Zahl ihrer Stimmen sogar fast vervierfachen. Die Piratenpartei hat mittlerweile über 11.000 Mitglieder.
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