Bayern

Schwarzer Freitag für Bürgerrechte und Filesharing

Gleich zwei Hiobsbotschaften sind heute eingetroffen. Zum einen die Verurteilung der Macher von The Pirate Bay in erster Instanz, zum andern die Unterzeichnung der Netzzensurverträge in Berlin.

Die Verurteilung der 4 Schweden in Stockholm kam vergleichsweise überraschend, haben doch alle Prozessbeobachter deutlich gemacht, wie schlampig die Anklage gearbeitet hat. Wie es scheint ist weniger die Rechtslage, als mehr die Politik mit dem Schöffengericht durchgegangen. Pirate Bay Mitstreiter Peter Sunde siehts gelassen. Er weiß, dass in dieser Sache das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist. Torrentfreak hat die Details.

Schade ist es trotzdem. Ein positives Urteil hätte eine ungeheuere Signalwirkung gehabt.

Weniger überraschend aber umso schlimmer ist, dass 5 große Provider heute bei Zensursula den Zensurvertrag unterschrieben haben. Im Vorfeld hat Christian Dahls, selbst Missbrauchsopfer und Vorstand von mogis (MissbrauchsOpfer gegen InternetSperren), die Zensurministerin massiv angegriffen. Hunderte demonstrierten spontan in Berlin. Aber alles half nichts. Zusammen mit BKA-Chef Ziercke versteckt sie sich weiter hinter dem Märchen von der Kinderporno-Industrie um steckt so dem Grundgesetz hinterrücks das Messer in den Rücken.

Ich frage auch ob Zensursula den Hinweis auf der Stopp-Seite, man möge sich doch ans BKA wenden, wenn einem die Sperrung nicht taugt als verspäteten Aprilscherz oder als Galgenhumor für die Informationsfreiheit angebracht hat.

Das Magazin c’t hat außerdem einen sauberen Artikel geschrieben, in dem Zensursulas scheinargumente auseinander genommen werden.

Hinweis: Blogeinträge spiegeln lediglich die Meinung des Verfassers wieder und sind nicht zwingend Meinung der Piratenpartei.

Bild: Piratenpartei Bayern, Creative Commons License

1 Kommentar zu “Schwarzer Freitag für Bürgerrechte und Filesharing

  1. Anonymous

    Mit dieser Sinnlos-Aktion stellt die Bundesregierung einmal mehr, dass man nicht so wirklick verstanden hat, wie das Internet funktioniert. Liebe Zensursula, hier noch mal für Dich eine Allegorie die selbst Du verstehen solltest: Eine DNS-Sperre ist vom Prinzip her dasselbe, wie die Seite aus dem Telefonbuch herauszureißen, die die Nummer beinhaltet die dem bösen Kinderschänder gehört. Das hat man Dir zwar oft genug erklärt, aber da Du es aus berufenem Munde nicht hören wolltest brülle ich es Dir gern auch so entgegen.

    So, und für alle, die die Zensursula nicht so prima finden wie sie sich selbst hier die Anleitung des CCC zur Änderung des DNS Dort gibt es auch eine Liste mit alternativen DNS-Servern, da ich bei dieser jedoch nicht weiß wie alt sie ist habe ich mir nur einen als sekundären Server ausgesucht.
    Und die Adresse des von mir seit ca 15 Minuten verwendeten primären DNS-Servers lautet: 85.214.73.63 und wird vom FoeBud betrieben, wie man hier nachlesen kann: FoeBud-Website

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